Bärlauch gehört zu den ersten Frühlingspflanzen.
Bärlauch heisst nicht nur auf Deutsch so. Das wilde Lauchgewächs, das jetzt wieder ganze Waldböden überzieht, nannten die Römer schon vor 2000 Jahren Allium ursinum, also Bärenknoblauch. Und diese Bezeichnung gibt es auch im heutigen Französisch (ail des ours), Italienisch (aglio orsino), Spanisch (ajo de oso), Englisch (bear’s garlic) oder sogar auf Polnisch (czosnek niedźwiedzi).
Was also hat das würzige Frühlingskraut eigentlich mit dem Bären zu tun? Der Bär ist in vielen Kulturen ein Symbol für Kraft und Stärke. Daher sind viele kräftige und besonders heilwirksame Pflanzen nach dem Bären benannt. Was ja auch stimmt, z. B. der Bärlapp, das Bärenkraut, die Bärentraube, die Bärwurz. Und eben der Bärlauch. Der hat zudem den Vorteil, dass er dank den Nährstoffen in seiner Zwiebel schon früh im Jahr ganze Bestände bilden kann. Er bietet daher, noch bevor andere Pflanzen austreiben, eine attraktive und ergiebige Nahrungsquelle eben auch für Bären, wenn sie hungrig aus dem Winterschlaf erwachen. Ja, fressen Bären überhaupt Bärlauch? Ja, man hat schon Bären dabei beobachtet, wie sie sich genüsslich mit Bärlauch vollgefressen haben.
Auch für uns ist Bärlauch ein Geschenk der Natur. Er hat so tolle Eigenschaften und ist anregend, antibakteriell, appetitanregend, blutreinigend, cholesterinsenkend,
durchblutungsfördernd, entgiftend, entzündungshemmend, kräftigend, krampflösend,
tonisierend und verdauungsanregend. Du kannst damit die Frühjahrsmüdigkeit richtig genussvoll vertreiben.
Vom März bis Juni findest du ihn in unseren Wäldern. Dieses tolle Kraut hat nur eine kurze Saison von Mitte März bis Mitte Mai, in welcher die Blätter geerntet werden. Danach geht der Bärlauch in die Blüten und Samenbildung über.
Bärlauchpesto – à la Conny
Bärlauchpesto passt sehr gut zu Nudeln und Gnocchi. Auch eine klassischen Vinaigrette erhält durch einen Löffel Bärlauchpesto einen aromatischen Geschmack. Es ist ein köstlicher Aufstrich für getoastetes Weissbrot oder als Dip und harmoniert mit Käse.
Mit Joghurt oder Sauerrahm vermischt, erhältst du eine kräftige, grüne Grillsauce. Mit Butter schaumig geschlagen hast du eine herrliche Bärlauchbutter.
Diese Zutaten brauchst du für mein Bärlauchpesto:
- 200 g Bärlauch
- 25 g Pinienkerne (du kannst auch andere Nüsse wie z. B. Walnuss usw. verwenden)
- 25 g Parmesan am Stück (oder auch mehr, ganz nach Geschmack) nimm auf keinen Fall geriebenen Käse, leider ist da nicht nur Parmesan drin.
- 1 Teelöffel Salz (vorsichtig salzen, immer mal probieren, Parmesan ist schon sehr salzig)
- frisch gemahlener Pfeffer nach belieben
- 1 Stück scharfe Chilli (ganz nach belieben darf es auch ein bisschen mehr sein)
- 1 geschälte Knoblauchzehe
- 1 Esslöffel Zitronensaft
- 150-250 ml Olivenöl
Zubereitung
- Bärlauch waschen, trocken schleudern und grob zerkleinern.
- Parmesan grob zerkleinern
- Pinienkerne in die Küchenmaschine geben und fein hacken.
- Die restlichen Zutaten dazugeben und zu einer sämigen Masse mixen.
- Wenn das Pesto zu dickflüssig ist, mehr Öl dazugeben.
- Abschmecken und probieren. Du allein kennst den Geschmack deiner Familie. Experimentiere so lange mit den Zutaten, bis es dir schmeckt. Ein bisschen mehr oder weniger Salz, Pfeffer oder Chilli kann einen entscheidenden Unterschied machen, ob es dir schmeckt oder nicht.
- Füll das Pesto in saubere Gläser. Nun giesst du etwas Olivenöl dazu, damit das Pesto luftdicht abgedeckt ist. So wird es sehr lange haltbar. Bewahre es im Kühlschrank auf.
Bärlauch-Würzöl
Bärlauch-Würzöl ist eine feine Zutat für Salate und Pastagerichte.
Für das Würzöl werden die Bärlauchblätter fein geschnitten, schichtweise in ein Schraubglas gegeben und mit einem hochwertigen Öl, z. B. Olivenöl übergossen, sodass am Schluss alle Blätter in Öl liegen. Täglich schütteln und bei Zimmertemperatur an einem eher dunklen Ort 20 Tage reifen lassen.
Anschliessend absieben und kühl und dunkel lagern.
Bärlauch hat viele heilende Kräfte
Im Bärlauch sind viel Vitamin C, Eisen und ätherische Öle enthalten. Er wirkt entgiftend sowie reinigend und kann uns über die Frühjahrsmüdigkeit hinweghelfen und auch bei vielen Krankheiten unterstützen.
Er war bei den Germanen, Kelten und auch den Römern als Heilpflanze bekannt. Für Pfarrer Künzle war Bärlauch die Pflanze mit den wirksamsten Kräften zur Reinigung von Magen, Darm und Blut.
Weitere Anwendungsgebiete sind Arterienverkalkung und Bluthochdruck.
Zur Unterstützung kann neben frischen Bärlauchblättern auch eine Bärlauchtinktur eingenommen werden.
Dieses Lauchkraut wirkt zudem durch seinen hohen Gehalt an Senfölglykosiden appetitanregend und stimulierend auf die Verdauungssäfte.
Tinktur
Eine Bärlauch-Tinktur eignet sich zur Darmsanierung, bei Bluthochdruck und Arterienverkalkung als Jahresvorrat.
Zubereitung:
Frische Bärlauchblätter schneiden und in ein Schraubglas geben, mit Gin oder Wodka auffüllen und drei Wochen verschlossen ziehen lassen. Ab und zu schütteln, dann absieben und in einer dunklen Tropfflasche aufbewahren.
Für eine Kur
Anwendung: 3x täglich 10 Tropfen 1 Monat lang.
Alle, die pendeln können, pendeln natürlich aus, wie viel Tropfen, wie viel Mal täglich und wie lange.
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