Ein sehr interessante Heilpflanze
Vielleicht kennst du die Pflanze als Zinnkraut oder Ackerschachtelhalm. Auch wenn du sie nicht kennst, hast du sie wahrscheinlich beim Jäten schon sehr oft in deinen Händen gehalten.
Dabei ist dir vielleicht gar nicht bewusst gewesen, wie heilkräftig diese unscheinbare, wundervolle Pflanze ist.
Hauptsächlich sind im Schachtelhalmtee Kieselsäure, Kaliumsalze, Bitterstoffe und Flavonoide enthalten, die immunstärkende, antientzündliche und auch antimikrobielle Eigenschaften besitzen. Daneben sind aber auch Calcium, Magnesium, Mangan, Natrium und organische Säuren wie Apfel-, Aconit-, Pektin- und Oxalsäure aufzufinden. Während Flavonoiden eine harntreibende Wirkung zugesagt wird, kann der hohe Gehalt an Kieselsäure die Wundheilung begünstigen. Kieselsäure fördert für den Aufbau von Bindegewebe, Sehnen, Haut, Haaren und Knochen sowie Nägeln und Zähnen ist.
Da die Pflanze einen hohen Anteil an Kieselsäure enthält, wurde sie früher von Hausfrauen zur Reinigung von Zinngeschirr verwendet, worauf die heute noch gebräuchlichen volkstümlichen Bezeichnungen Zinnkraut und Scheuerkraut hinweisen.
Insbesondere Frauen können sich die Inhaltsstoffe zunutze machen, da sie die Kieselerde für Ihr Bindegewebe und bei Venenleiden brauchen. Schachtelhalmtee kann ihre Zufuhr an Kieselerde unterstützen und somit die Knochen stärken und die Elastizität der Haut fördern. Zudem kann Schachtelhalmtee bei Menstruationsstörungen eingesetzt werden. Die im Schachtelhalmtee enthaltenen Bitterstoffe und Flavonoide, denen eine immunstärkende, antientzündliche und antimikrobielle Wirkung nachgesagt wird, können ausserdem zur Stärkung der Immunabwehr beitragen. Dieser Inhaltsstoff stärkt das Bindegewebe und verhindert Blutungen. Zinnkrauttee wirkt entgiftend und fördert die Harnausscheidung. Er unterstützt bei Bronchitis, Lungenleiden, Rheuma, Gicht. Vor allem bei Nieren- und Blasenbeschwerden benutze ich diese tolle Pflanze sehr gerne. Äusserlich kann man den Tee auch zum Gurgeln bei Zahnfleischentzündungen, Halsschmerzen und Rachenkatarrh verwenden. Teil- oder Sitzbäder sind bei schwer heilenden Wunden, Furunkeln und anderen Hauterkrankungen, bei Hämorrhoiden, Rheuma, Ischias sowie bei Nieren- und Blasenleiden zu empfehlen.
Aber auch in deinem Garten ist Zinnkraut ein wunderbarer Helfer und viel zu schade, um sie zu entsorgen. Zinnkrautjauche tut unseren Pflanzen gut. Sie stärkt sie gegen Pilze, Schädlinge und alles, was deine Pflanzen krank macht.
Man setzt 1 kg frisches oder 1/4 kg getrocknetes Zinnkraut in zehn Liter Wasser an. Da die Jauche schon bald nach dem Ansatz zu gären beginnt und hochschäumt, darf aber der Behälter nicht ganz mit Wasser gefüllt werden. Ein mindestens handbreiter Rand soll frei bleiben. Weiters die Brühe täglich einmal mit einem Stock umrühren. Streue ab und zu eine Handvoll Steinmehl auf die Oberfläche, dadurch werden die Gerüche gebunden. Nach wenigen Tagen hört die Jauche zu schäumen auf, sie beruhigt sich. Je nach Witterung findet man nach zwei bis drei Wochen eine verhältnismässig braune Flüssigkeit vor. Die Pflanzenreste haben sich am Boden abgesetzt. Diese werden auf den Komposthaufen gebracht. Nun ist die Zinnkrautjauche gebrauchsfertig. Sie wird im Mischverhältnis 1:10 verdünnt und in den Wurzelbereich der Pflanze gegossen. Zinnkraut ist unsere kieselsäurehaltigste Pflanze. Gerade durch ihren hohen Mineralsalzanteil entfaltet diese Jauche über den Pflanzenwurzeln ihre stärkende Wirkung.
Ist es nicht immer wieder faszinierend, was und die Natur gratis zur Verfügung stellt!
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